HRK sucht Einsatzszenarien für Web 2.0 in der Lehre

Heute fand die zweite Kommissionssitzung „Neue Medien und Wissenstransfer“ der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zum Thema „Web 2.0 – Herausforderungen und Chancen für die Hochschulen“ in Berlin statt, zu der ich wie beim ersten Treffen im Juli als einer von vier Web-2.0-Experten eingeladen wurde.

Leider darf ich an dieser Stelle nicht auf alle besprochenen Inhalte der Sitzung eingehen, aber: es zeichnen sich erste Spuren „weißen Rauchs“ am Horizont ab 😉

Das Thema Web 2.0 nimmt offensichtlich einen viel höheren Stellenwert im Kreis der HRK ein, als ich das z.B. bisher angenommen habe. Die Entwicklungen im Web 2.0 werden genau unter die Lupe genommen, um nicht nur die Werkzeuge (Wikis, Blogs usw.) und die damit verbundenen Mechanismen (z.B. Folksonomie, Netzwerkeffekte) besser zu verstehen, sondern um auch konkrete Handlungsempfehlungen für alle Rektoren formulieren zu können. Zu begrüßen ist hierbei, dass man ganz gezielt auch auf die Erfahrungen der Web-2.0-Vorreiter zugreifen möchte:

Konkret sollen bis zum kommenden Arbeitstreffen gut gelaufene Einsatzszenarien von Web 2.0 in der Hochschullehre zusammengetragen werden. Auf Vorschlag von Jan Schmidt möchten wir dies gerne zusammen mit Euch tun und würden uns daher sehr freuen, wenn Ihr Eure eigenen oder Euch bekannte Einsatzbeispiele von Social Software in der Lehre hier in diesem Beitrag als Kommentar oder als Pingback über einen Link in einem eigenen Blogbeitrag hierher vorstellt (vielleicht als kleiner Blogkarneval zum Thema?).

Zur groben Orientierung schlage ich einfach mal die folgenden Punkte vor:

  1. Was waren/sind die Rahmenbedingungen der Lehrveranstaltung (Fachrichtung, Veranstaltungsform, Gegenstand und Ziel der Veranstaltung, Anzahl der Studierende usw.)?
  2. Welche Web-2.0-Werkzeuge kamen in welcher Form zum Einsatz?
  3. Welche Faktoren haben maßgeblich zum Erfolg des Einsatzes beigetragen?
  4. Welche Schwierigkeiten/Widerstände traten auf (gern sowohl auf der Mikro- (Student oder Dozent), Meso- (Seminar gesamt) als auch auf der Makroebene, also z.B. mit dem Rechenzentrum oder gar der Universitätsleitung)?

Wenn das Projekt bereits an anderer Stelle beschrieben wurde, reicht natürlich auch ein Link dazu hier in den Kommentaren.

Wir werden die Beträge anschließend zusammenfassen und auf der kommenden Sitzung der HRK-Kommission im Dezember einbringen.

Ich denke, dass sich anhand dieser Beispielsammlung eine gute Chance bietet die Einsatzpotenziale von Social Software im Bildungskontext den Hochschulleitungen vorzustellen.

8 Gedanken zu „HRK sucht Einsatzszenarien für Web 2.0 in der Lehre

  1. Karsten Wolf

    Hi Thomas,
    ein schon etwas älterer Blogbeitrag von mir zum Thema Seminare mit Facebook unterstützten – trifft sicherlich in noch stärkerem Maße auf studiVZ zu: http://www.didactalab.de/wp-main/?p=80

    Deshalb denke ich, dass viele versucht sind, Umgebungen wie Mixxt für ein Seminar zu nutzen. Aus der Online Community Forschung wissen wir aber, dass ein zeitlich begrenztes Seminar dazu meistens nicht genug „Masse“ für eine dauerhafte Online-Community hat. Interessant wäre dazu sicherlich auch mein Beitrag „Software für Online-Communities auswählen“ im von Hohenstein, Andreas / Wilbers, Karl herausgegebenen Sammelwerk handbuch e-learning.

    Ich habe recht viele Veranstaltungen von Studis bebloggen lassen (auf dem teachlab http://www.didactalab.de/teachlab/), allerdings gab es da zumeist Probleme bei der effizienten Durchführung der Rückmeldungen. Da versuchen wir beide ja gerade mit BuddyPress und einigen Plug-Ins in Bremen was auf die Spur zu bringen.

    Generell gibt es durch den User Generated Content egal welches Coleur (Wikis, Blogs, Microblogs, ePortfolios, etc.) für die Studis viel Raum zur Elaboration des Gelernten (bzw. Lernen sie ja eigentlich genau erst durch die Explikation des zu Lernenden), allerdings möchten sie verständlicherweise (genau wie wir Blogger, gelle?) Rückmeldungen haben, was sich bei naiven Arrangements, wie ich sie am Anfang hatte, zum Betreuungs-GAU auswachsen: 60 – 80 Studis bloggen jede Woche, Beitrag lesen und Kommentar schreiben innerhalb von 5min zu jedem Blogbeitrag sind schon mal locker 5 bis 7 Stunden Lesen und Kommentar jede Woche, vollkommen undenkbar und trotzdem auch noch nicht befriedigend für die Studierenden. Erste Ansätze zur Überwindung dieser Probleme per Peer-Assessment siehe http://www.slideshare.net/kadewe/closing-the-participation-gap-in-online-learning – wobei die empirische Analyse hinten raus nicht mehr ganz aktuell ist, die habe ich mittlerweile besser – müsste ich nur mal publizieren – wer einen Call für Peer-Assessment kennt, bitte mich anpingen.

    Die besten Erfahrungen habe ich bisher mit dem Einsatz von EverLearn (http://www.everlearn.info) gemacht – Gemeinschaftsproduktion von Helge Städtler und mir – in dem die Studierenden eine Art Wiki-for-the-rest-of-us Umgebung vorfinden, die von Tutoren in einer Kursstruktur betreut werden. Damit habe ich die Teilnehmer/innen in lehramtstypischen Großseminaren mit ca. 100 Personen über Arbeitsaufträge, eigene Seiten und Peer-Assessments recht überzeugend aktivieren können.

  2. Pingback: Schmidt mit Dete » Reisen zum Jahresende

  3. Ingo Karge

    Hallo Thomas,

    habe mal ein wenig bei der IBM recherchiert. Die folgenden Lehreinrichtungen benutzen Web2.0 Tools im Rahmen ihrer Ausbildung und Fporschung:

    http://www-01.ibm.com/software/de/lotus/wdocs/connection/
    ist bei der:
    TU Ilmenau (M. Kirchner)- KM-Plattform (Blogs/Wiki/Comm zur gemeinsamen Lösund von Seminaraufgaben und Anwendungsfällen und Profieles
    Uni Koblenz,(Prof. Schubert)- KM-Plattform und Profieles
    Uni BW München (Prof. Koch)- KM-Plattform und Profieles
    im Einsatz.
    Erfolgsrezept ist hohe Integrierbarkeit, Plattformunabhängigkeit, komplette Web2.0-Suite, Datenkontrolle bleibt beim Betreiber

    http://www-01.ibm.com/software/de/lotus/wdocs/quickr/
    ist bei der:
    Sporthochschule Köln
    Uni Kassel
    Uni Koblenz
    im Einsatz
    Erfolgskonzept durch: Integration, Daten bleiben beim Betreiber

    http://www-01.ibm.com/software/de/lotus/messaging/
    ist bei der:

    Uni Koblenz
    FH Merseburg im Einsatz
    Erfolgskonzept durch: Integration, Daten bleiben beim Betreiber, Anwendungspalttform, Plattformunabhängigleit

    http://www-01.ibm.com/software/de/lotus/uc2.html
    bei der:
    Uni Koblenz
    Uni Köln
    im Einsatz.
    Erfolgskonzept durch: Integration, Plattformoffenheit

    Ich denke aber, dass inzwischen viele Einrichtungen auf Web2.0 Werkzeuge zurückgreifen, dies aber meist im Rahmen von Einzelinitiativen geschieht.
    Aus meiner Sicht liegt in den neuen Werkzeugen ein großes Potential für die wiss. Arbeit und das Thema publizieren. Nach meiner Meinung stehen wir auch da vor einer Demokratisierung und je mehr tatsächlicher Content in Blogs auftaucht, je größer wird die Bedeuting dieser Mittel werden … Also auf gehts …. meine Empfehlung für die HRK => CONTENT ist gefragt !

  4. Pingback: Kommentar zu Web 2.0 in der Lehre – der mac

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