Wie gestern angekündigt, war ich heute auf dem OpenSpace der CoreMedia in Hamburg. Das IT-Unternehmen hatte zu ihrem regelmäßig stattfindenden OpenSpace im Kulturzentrum Kampnagel zusätzlich zu ihren Mitarbeiter eine Vielzahl an „Externen“ – Kunden, Geschäftspartnern und auch mich als „Dgital Native“ – eingeladen, um einen regen Austausch und die Kreation neuer Ideen zu ermöglichen. Meine primäre Intention, neben dem Networken, war das OpenSpace-Format an sich näher kennen zulernen.
Nach einer kurzen Kennenlernphase, in der sich jeweils zwei, wenn möglich bisher untereinander unbekannte, Teilnehmer gegenseitig interviewten, wurde durch die „Begleiter“ der Raum durch bilden eines Kreises aller Teilnehmer geöffnet. Ähnlich einem Barcamp, hatte dann im „Speakers Corner“ jeder die Möglichkeit sein Thema zu präsentieren, für das er als „Einladender“ für den Rest der Veranstaltung die Verantwortung in Form von Moderation und Dokumentation des Themas übernehmen sollte. Die 19 gefundenen Themen wurden jeweils an Packpapier-Wände gepinnt und die übrigen Teilnehmer konnten sich frei den Themen zuordnen. Anschließend begann die 1. Gruppenphase, in der ich zunächst dem „Gesetz der 2 Füße“ folgte. Dieses besagt, dass man nur solange bei einem Thema verweilt, wie man etwas hierzu beitragen kann bzw. selber noch etwas lernt. So zog es mich, da (fast) alle Themen entweder recht CoreMedia- oder allgemein businesslastig waren, zum Thema 1.
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OpenSpace-untypisch stand dieses Thema 1 bereits im Vorfeld fest und behandelte die Organisation eines Come-Togethers von CEOs und DigitalNatives, ebenfalls in Form eines OpenSpaces im Vorfeld/Rahmen des IT-Gipfels Ende des Jahres in Berlin unter dem Titel „DNA:digital“. Wer meinen gestrigen Beitrag gelesen hat, merkt gleich, dass ich da in den Beiträgen von Ulrike und Dominik etwas falsch verstanden habe, denn das dort angepriesene Event fand also heute noch gar nicht statt, sondern sollte in einer Art „Meta-OpenSpace“ erst organisiert werden (also aufgehorcht, all ihr interessierten Digital Natives ;-).
Geleitet wurde dieses Thema von Dr. Willms Buhse von der CoreMedia. Nach kurzen einleitenden Worten zum Anliegen, wurde das Hauptziel des zu organisierenden OpenSpaces definiert:
Topmanager, Politiker und Digital Natives an einen Tisch bringen, mit der Frage: Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? Also welchen Einfluss haben die neuen Medien und Kommunikationsstandards auf die Arbeitswelt von morgen?
Daraus leitete sich folgendes Unterziel ab:
Den Topmanagern und Politikern ihre Verantwortung für den politischen und kulturellen Wandel bewusst machen. Sprich auf die aufweichende Grenze zwischen Privatem und der Arbeitswelt durch die vermehrte Nutzung der Digital Natives (und Immigrants) von Social Software aufmerksam machen.
Daraufhin teilte sich die Gruppe in kleinere Teams auf, die sich den Topics Definition der Zielgruppen, Ansprache der Zielgruppen, Inhalte und Entwicklung eines Anlaufportals für das geplante Event widmeten. Ich schloss mich dem letzten Punkt an und diskutierte u.a. mit, welchen Anforderungen ein solches Portal genügen müsse (Link zum Portal folgt).
Nach der anschließenden Mittagspause und der Präsentation der (Zwischen-)Ergebnisse aus allen 19 Gruppen, folgte zunächst eine Vernissage mit der Möglichkeit zum Kommentieren und danach die 2. Gruppenphase. Zum Schluss fand der Elevator-Pitch (Präsentation der Endergebnisse und der folgenden Schritte) sowie die Bewertung der Themen hinsichtlich der Wichtigkeit statt.
Leider konnte ich nicht ganz bis zum Schluss bleiben, aber alles in allem war dies sicherlich ein gutes Beispiel für ein wirklich gelungenes OpenSpace. Besonders gefallen hat mir die Offenheit der Teilnehmer, die man ja auch von den BarCamps her kennt, und vor allem die auf Nachhaltigkeit angelegte Bearbeitung von Themen in Form der Definition von zu verfolgenden Zielen, der anhaltenden Dokumentation an Packpapier-Wänden und der anschließenden Präsentation aller Ergebnisse einer Gruppe im großen Kreis. Meines Erachtens ein erstrebenswertes Format für das kommende EduCamp in Berlin. Nicht komplett darauf ausgerichtet, dann wäre es ja kein BarCamp mehr ;-), aber zumindestens für den Sonntag. Was meint ihr?
Randnotiz #1 zur Location, dem Kulturzentrum Kampnagel: Die große ehemalige Fabrikhalle ist sehr gut zum Kennenlernen und zum Ausleben der typischen OpenSpace-Aktivitäten, wie z.B. dem Gesetz der 2 Füße geeignet, allerdings herrscht hier eine schlechte Akustik, so dass man zum Teil in einer Gruppe sein eigenes Wort nicht mehr verstanden hat.
Randnotiz #2 zu Twitter: Hab heute früh (halb sieben!) extra noch meinen Twitter-Account mit meinem Handy synchronisiert, um wie versprochen live vom Event zu berichten und da ist doch anschließend Twitter tatsächlich bis knapp vor Mittag down :-|. Sorry an all die, die eine Live-Berichterstattung erhofften…
Zum Schluss noch ein herzlichen Dank an Ulrike für die Einladung und an CoreMedia für die Organisation des Events!
Hi Thomas,
danke für die sehr gute Zusammenfassung! Wirklich eine interessante Ablaufmethodik…da kann man sich sicherlich fürs EduCamp auch klasse dran orientieren.
Hier ein Vorschlag:
Vielleicht sollten wir gezielt nur den kompletten Samstag für die Präsentation offener Themen freischalten und dann nach Teilnehmer-Ranking oder -Meinung die Schwerpunktthemen für Sonntag in einem Open Space durchlaufen lassen.
Was meinst Du / meint Ihr?
Genau in dieser Richtung hatte ich mir das vorgestellt 🙂
Denke, dass man so bestimmte Themen, die am Samstag in den Sessions nur angerissen werden konnten, noch besser vertiefen und mit einer konkreten Problemlösungsstrategie versehen kann. So lassen sich vielleicht auch im Anschluss ans EduCamp noch eher ähnliche Arbeitsgruppen gründen, wie beim Neutron!-Netzwerk.
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