Live-Blogging GMW 08: Neue Kompetenzen II

Nach der sehr entspannten Donaufahrt auf der MS Prinz Eugen gestern Abend zum Conference Dinner, haben wir heute Morgen den Track „Neue Kompetenzen II“ besucht. Chair der Session war Isa Jahnke von der TU Dortmund. Hier mein Protokoll der Session:

Has the Net-Generation Arrived at the University? – oder Studierende von Heute, Digital Natives?
Martin Ebner, Mandy Schiefner und Walther Nagler

  • eine Veränderung des Nutzungsverhaltens von Medien ist nicht zu leugnen
  • Wie sieht der Lernende von heute aus?
    • vom Buch zum Laptop?
    • plus das „Problem des Web-2.0-Wahns“
  • Ergebnisse der Jim-Studie 2007 deuten auf Tendenzen zum aktiven Nutzer hin
  • Umfrage bei Erstsemestlern an zwei Hochschulen (TU Graz und Uni Zürich, im Jahr 2007), um festzustellen, ob ähnliche Tendenzen auch hier feststellbar sind:
    • Equipment: 80 % haben im 1. Semester bereits ein Laptop, 100% Handy
    • e-Learning Erfahrungen: in Schulen noch nicht so weit verbreitet
    • Reihenfolge der Web-2.0-Bekanntheit : Wikipedia, YouTube, StudiVZ, MySpace, Wikis, …
    • Web-2.0-Nutzung: zum Lernen Wikipedia und StudiVZ
  • Diskussion:
    • Equipment ist vorhanden
    • Internet ist quasi flächendeckend vorhanden
    • digitale Kommunikation ist etabliert
    • Web 2.0 wird allerdings nur mit Wikipedia, YouTube und StudiVZ assoziiert
  • „Netzgeneration lässt noch auf sich warten!“
  • Studie findet in diesem Jahr erneut statt, um Tendenzen feststellen zu können
  • hier auch gleich die Folien:

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Medienkompetenz und selbstorganisiertes Lernen – Ergebnisse einer Evaluation
Thomas Schüler, Svenja Wichelhaus, Michaela Ramm und Karsten Morisse

  • Entwicklung und Evaluation eines Veranstaltungskonzeptes im WS 2007/08 an der FH Osnabrück
  • Veranstaltungskonzept:
    • Studiengang Medieninformatik, Modul Audio- und Videotechnik
    • Vorlesungsaufzeichnung via Podcasts und PDFs
  • Evaluaion:
    • 58 Studierende, Rücklauf allerdings nur 24 Studierende
    • Fragebogen mit 10 offenen, direkten Satzergänzungsfragen
    • plus Beobachtung eines Testszenario mit Eye-Tracking und Video-Aufzeichnung (nur 13 Personen)
  • Ergebnisse:
    • Eye-Tracking
      • knapp 80 % nutzen PDF
      • nur 2 Studierende den Podcast mit Kapiteln
      • mögliche Ursache = Zeitdruck
      • nach kurzer Orientierungsphase werden PDFs vorrangig gelesen
    • Fragebogen
      • Einsatz von Medien wurde überwiegend positiv bewertet
  • Zentrale Aussagen:
    • Studierende beurteilen Konzept als förderlich für selbstorganisiertes Lernen
    • Selbsttäuschung bei Online-Übungen
    • Eigenverantwortung sowohl positiv als auch negativ
    • Mehraufwand als Grund für negative Antworten
    • Teilnahme an CoachingSitzungen initiativlos
    • Präsenztermine bleiben wichtig
    • vorteile der Lernmedien wurden erkannt
  • Kritische Reflexion
    • neue Formen des Dialogs erforderlich (klassisches Lehrer-Schüler-Modell herrscht vor)
    • Eigenverantwortung ist den Studierenden noch unbekannt (ungewohnte Lernstrukturen)
    • Medienkometenz (Selbsttäuschung, Vorteile der Lernmedien bisher nicht erkannt, nur als Nachschlagewerk genutzt)
  • Strukturelle Gründe
    • hochschulpolitische Ursachen: Insellösungen, Bologna und Verschulung
    • Charakter
      • Digital Natives <> Digital Naives
      • Qualitätsbewusstsein

Projekt i-literacy: Modell zur Förderung von Informationskompetenz im Verlauf des Hochschulstudiums
Nina Heinze, Thomas Sporer und Tobias Jenert

  • Verbindung Netzgeneration und Frage der Medienkompetenz
  • Befragung von 960 Studierenden der Uni Augsburg (März/April 2008)
    • 99 % Laptop
    • 95 % gehen ins Netz
    • 100 % nutzen E-Mail
    • aber 48 % der Studierende war noch nie in der Bibliothek
    • 48 % finden sich im Internet besser zurecht als in der Bibliothek
  • Informationskompetenz wird immer notwendiger:
    • es muss verpflichtende Kurse zur Grundlagenvermittlung mit E-Learning Anteilen geben
    • Selbstlernumgebungen unter Berücksichtigung neuer Technologien
    • daraus generiert: hochschulweites Projekt i-literacy
  • Projekt-Bestandteile u.a.:
    • virtuelle Lernumgebung (online Tutorials, Screencasts, Video-Interviews, Checklisten,…) > Prototyp folgt im Oktober
    • On-demand Sprechstunden sowie Lernpartnerschaften

Update 2009-02-09

Nun auch hier die Aufzeichnungen der Session (unglücklicherweise starten die Embed-Videos direkt):

Has the Net-Generation Arrived at the University? – oder Studierende von Heute, Digital Natives? – Martin Ebner, Mandy Schiefner und Walther Nagler

Medienkompetenz und selbstorganisiertes Lernen – Ergebnisse einer Evaluation – Thomas Schüler, Svenja Wichelhaus, Michaela Ramm und Karsten Morisse

Projekt i-literacy: Modell zur Förderung von Informationskompetenz im Verlauf des Hochschulstudiums – Nina Heinze, Thomas Sporer und Tobias Jenert

6 Gedanken zu „Live-Blogging GMW 08: Neue Kompetenzen II

  1. Pingback: Rückschau GMW 2008 – e-Learning Blog

  2. Fritz-Jürgen Schwarzat

    Erstaunt bin ich über ein Ergebnis der Befragung von Studierenden an der Uni Augsburg:
    „48 % der Studierenden waren noch nie in der Bibliothek“
    Das gibt zu denken.
    siehe amw 2008
    Projekt i-literacy: Modell zur Förderung von Informationskompetenz im Verlauf des Hochschulstudiums
    Nina Heinze, Thomas Sporer und Tobias Jenert

    Verbindung Netzgeneration und Frage der Medienkompetenz
    Befragung von 960 Studierenden der Uni Augsburg (März/April 2008)

    1. Thomas Beitragsautor

      Hallo Herr Schwarzat,

      auch mich hat dieses Ergebnis wirklich sehr überrascht, zumal es sich bei den befragten Studierenden nicht nur um Erstsemestler handelte! Man muss sich also vor Augen halten, dass es durchaus Studierende gibt, die Hausarbeiten ausschließlich anhand von Internetquellen schreiben/schreiben dürfen…

      Beste Grüße,

      Thomas

  3. Fritz-Jürgen Schwarzat

    Hallo Herr Bernhardt,

    nach der Phase der Überraschung kommt die Überlegung, was kann man da machen.
    Mein Vorschlag wäre, die Bibliotheken (es ist wahrscheinlich für alle Hochschulbibliotheken ein Problem ihrer Profilierung für die Zukunft) sollten in die Offensive gehen und den Studierenden im Kernbereich ihrer Bibliothek einen Arbeitsraum mit WLAN – Anschlüssen fürs Internetsurfen anbieten, um sie von dort zu verführen, mal ein Buch in die Hand zu nehmen.
    Vieleicht kann Student auch mit Wiki,StudiVZ und Buch leben.

    Grüße aus Leipzig
    Fritz-Jürgen Schwarzat

  4. Pingback: [Live-Blogging] Campus Innovation - Track eLearning | E-Learning 2.0

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